Stuttgarts Silas jubelt nach seinem Tor zum 3:1 gegen den FC Bayern

Fußball | Bundesliga

"Nicht aufgesteckt" - Findet Silas beim VfB Stuttgart zu alter Stärke zurück?

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Johann Schicklinski

Nach einer langen Phase als Edeljoker machte Stuttgarts Stürmer Silas
mit einem Tor und einer Vorlage beim 3:1 gegen den FC Bayern auf sich aufmerksam. Kommen wieder bessere Zeiten für die einstige Stammkraft?

Vielleicht ist es diese grundsätzliche Fröhlichkeit, die ihn auch durch schwere Zeiten getragen hat. Und schwere Zeiten gab es für Silas Katompa Mvumpa beim VfB Stuttgart zur Genüge: schwere Verletzungen am Knie und an der Schulter, juristische Probleme wegen einer falschen Namensangabe - und zuletzt Monate, in denen der 25 Jahre alte Außenstürmer beim Bundesligisten oft nur zu Kurzeinsätzen kam.

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Sebastian Hoeneß: "Silas ist mit einem Lachen ins Training gekommen"

"Er ist aber trotzdem klar geblieben, das habe ich immer wieder betont", sagte Trainer Sebastian Hoeneß nach dem 3:1-Heimsieg gegen den FC Bayern München am Samstag. "Ist mit einem Lachen ins Training gekommen, was bei ihm immer ein Indiz ist. Er hat ein einmaliges Lachen."

Der umjubelte Erfolg war für Silas, wie er selbst am liebsten genannt wird, auch ein persönliches Highlight. Schließlich traf er für den künftigen Champions-League-Teilnehmer in der Nachspielzeit nach seiner späten Einwechslung zum Endstand und hatte zuvor das 2:1 von Woo-Yeong Jeong gekonnt vorbereitet.

Kehrt Silas in die Startelf zurück?

"Er hat überhaupt nicht aufgesteckt, hat einfach weitergemacht und trainiert", sagte Hoeneß vor dem vorletzten Saisonspiel beim FC Augsburg am Freitag (20:30 Uhr) zum schon monatelangen Status von Silas als Einwechselspieler.

Winkt nun bald wieder ein Startelf-Einsatz? In Augsburg will der VfB mit weiteren drei Punkten im Rennen um die Vizemeisterschaft hinter dem neuen Meister Bayer Leverkusen bleiben. Vor dem 33. Spieltag stehen die Stuttgarter mit 67 Punkten noch zwei Zähler hinter Rekordmeister FC Bayern (69). Hoeneß fände es "das Beste, was uns passieren könnte", wenn es im abschließenden Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 18. Mai "für uns noch mal um richtig was geht"- nämlich am Ende vor den Münchnern zu stehen.

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Silas galt schon als großes Talent, als er im Sommer 2019 zum damaligen Zweitligisten VfB kam. Besonders seine Schnelligkeit und Dribbelstärke sorgten auch nach der Bundesliga-Rückkehr der Stuttgarter häufig für Gefahr vor dem gegnerischen Tor - auch wenn Silas manchmal technische Mängel offenbart und noch treffsicherer sein könnte. Dennoch stieg sein Marktwert in den ersten Spielzeiten auf bis zu 25 Millionen Euro.

Zwei schwere Verletzungen bremsten Silas aus

Doch ein Kreuzbandriss im März 2021 und eine schwere Schulterverletzung im Februar 2022 brachten ihn aus dem Gleichgewicht. Zudem musste er sich mit juristischen Problemen auseinandersetzen, nachdem er zugegeben hatte, jahrelang unter falschem Namen gespielt zu haben.

Jamie Leweling zuletzt vor Silas

Auch die Teilnahme mit dem Kongo am Afrika-Cup zu Beginn dieses Jahres machte ihm den Kampf um einen Stammplatz in der starken VfB-Elf nicht leichter. Zudem habe er sich manchmal in der Offensive vorwerfen lassen müssen, dass am Ende ein "bisschen wenig rauskam", meinte Hoeneß. Stattdessen spielte sich Jamie Leweling, die Leihgabe von Union Berlin, auf der rechten offensiven Außenbahn fest.

Der Marktwert von Silas, der in Stuttgart noch einen Vertrag bis 30. Juni 2026 hat und mittlerweile einer der dienstältesten unter den aktuellen VfB-Profis ist, liegt Schätzungen zufolge nur noch bei zehn Millionen Euro. Silas' starker Auftritt gegen die Bayern zeige auch, "wie breit der Kader über die Saison war und wie alle in der Lage waren, zu diesem Erfolg mitzuhelfen", meinte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth.

Ob der 1,89 Meter große Profi in Stuttgart bleibt, hängt vermutlich auch davon ab, wie Wohlgemuth und Hoeneß den Kader für die nächste Saison aufstellen. Also etwa davon, ob Leweling für angeblich fünf Millionen Euro fest verpflichtet wird oder Nationalspieler Chris Führich trotz angeblicher Ausstiegsklausel tatsächlich am Neckar bleibt.

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