Dominik Kohr und Robin Zentner vom 1 FSV Mainz 05 auf der Suche nach Erklärungen.

Fußball | Bundesliga

Mainz 05 mit Selbstkritik: "Wir machen den Gegner stark"

Stand
INTERVIEW
Jan Ebling
AUTOR/IN
Michael Richmann

Mainz 05 steckt im Tabellenkeller fest. Zwar haben die 05er die vergangenen sieben Spiele nicht verloren, trotzdem stellt sich nach drei Unentschieden in Folge die Frage: kann Mainz Abstiegskampf?

Der eine Punkt, den es für das 1:1 in Heidenheim gab, war hart erkämpft. Die Führung der Mainzer durch Burkardt (37.) glich Kleindienst kurz nach der Pause aus (56.). Und wieder musste sich Mainz 05 im Abstiegskampf trotz Führung mit einem Punkt zufriedengeben. Es ist das zweite Spiel in Serie, in dem die Rheinhessen die Chance vergaben, aus dem Tabellenkeller zu klettern.

Dominik Kohr: "Wir machen den Gegner stark"

Mainz spielt mutig, tut sich aber schwer, eine Führung auszubauen. Im Gegenteil: "Es ist gar nicht so, dass die Gegner durch ihre eigenen Leistungen stark werden. Sondern dass wir, je länger das Spiel dauert und je tiefer wir fallen, desto mehr bauen wir den Gegner auf", sagte Dominik Kohr im Interview mit SWR Sport. Mainz nutzt seine Chancen nicht und hat Glück, dass die Heidenheimer nur Pfosten und Latte treffen. "Wir machen den Gegner immer stark", sagt Kohr.

Die nächsten Gegner sind die schwersten: Borussia Dortmund und VfL Wolfsburg

Wäre Mainz da nur konsequenter - der Relegationsplatz wäre sicher und Mainz hätte den direkten Klassenerhalt schon festzurren können. Hätte. Müsste. Können. Machen! Nach der 1:8-Niederlage bei Bayern München Anfang März begann eine famose Aufholjagd, die ins Stocken gerät, seit Mainz 05 wieder etwas zu verlieren hat und vom Jäger zum Gejagten wurde. Nun muss das Team kommenden Samstag gegen Borussia Dortmund (ab 18:30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) und zum Saisonfinale beim VfL Wolfsburg (ab 15:30 Uhr ebenfalls live im Audiostream auf Sportschau.de) auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen.

Robin Zentner wirkt ein wenig frustriert. Der Torhüter ärgert sich vor allem "über die Art und Weise, wie wir die Gegentore bekommen. Weil es es sich wiederholt. Und natürlich ist das frustrierend. Das müssen wir analysieren und besser machen". Ein Teil der Analyse ist schnell gemacht: In den vergangenen Wochen waren immer wieder gegnerische Flanken aus dem "Halbfeld" ein Problem: "Das müssen wir besser koordinieren und mehr miteinander reden. Dann bekommen wir das auch wieder in den Griff", so Zentner.

Mainz 05 bleibt selbstbewusst: seit sieben Spielen ungeschlagen

Auf der anderen Seite ist Mainz 05 seit sieben Spielen ungeschlagen. Den Neun-Punkte-Rückstand Mitte März verkürzte Mainz auf einen Punkt zum rettenden 15. Tabellenplatz. Das Restprogramm der Konkurrenz ist knüppelhart: Union Berlin muss mit neuem Trainer das wirklich allerletzte Aufbäumen des 1. FC Köln im Abstiegskampf verhindern, Borussia Mönchengladbach bekommt es mit dem Europapokal-Anwärter Eintracht Frankfurt zu tun und der VfL Bochum ist am Sonntag mit dem in dieser Saison noch immer und überall ungeschlagenen Meister Bayer 04 Leverkusen konfrontiert.

Wenn also alles gut läuft, muss Mainz 05 am letzten Spieltag in Wolfsburg "nur noch" den direkten Klassenerhalt sichern. Wenn es schlecht läuft, ist das lediglich ein Vorbereitungsspiel auf die Relegation. Und damit hat Mainz 05 gegen Borussia Dortmund selbst nicht viel zu verlieren, aber sehr viel zu gewinnen. Und diese Rolle liegt dem Team von Trainer Bo Henriksen ja. Darum will der 49-jährige mit seinen Spieler "jagen, jagen, jagen".

Stand
INTERVIEW
Jan Ebling
AUTOR/IN
Michael Richmann