In Rezensionen, Gesprächen, Diskussionen und Features bieten SWR Kultur und das SWR Fernsehen Besprechungen und Berichte zu aktuellen Neuerscheinungen, wichtigen Autoren und Themen des Buchmarktes.
Lesung und Diskussion Salman Rushdie: Knife. Gedanken nach einem Mordversuch
Unfassbar ist die Freude, mit der Salman Rushdie im Leben steht. Am 12. August 2022 wurde er bei einem Attentat schwer verletzt. In „Knife“ setzt er der rohen Gewalt das entgegen, woran er immer geglaubt hat – die Kraft der Literatur.
Lesung und Diskussion George Saunders: Tag der Befreiung
Saunders kehrt zu den Erzählungen zurück und hebt die Grenze zwischen Gegenwart und Zukunft auf. Befinden wir uns in einer Dystopie? Oder in einer grell verzerrten Gegenwart? Saunders Welt ist dunkel, aber noch nicht verloren.
Gedichte und ihre Geschichte Karl Corino: Fahrschüler, läutselig
Der Lyriker Karl Corino schrieb anlässlich eines Klassentreffens Gedichte, die sich auf Erlebnisse aus seiner Kindheit in Franken beziehen. Darin hält er unter anderen Ausdrücke aus einem alten Dialekt fest, der heute nahezu verschwunden ist. Das „Jenische“ wist ein Rotwelsch-Dialekt und gilt als Sondersprache fahrender Volksgruppen und deren sesshaften Nachfahren. Karl Corino hat diesen Dialekt als Kind noch gehört und ist bis heute davon fasziniert.
Comic Kleine Geniestriche auf Karopapier – der Comic-Zeichner Andre Lux aus Oberschwaben
Vor 30 Jahren hat der Do-it-Yourself Künstler Andre Lux im Matheunterricht – ohne es zu wissen – eine ganz eigene Kultgeschichte aufs Gleis gesetzt: „Egon Forever“ – eine krakelige Cartoon Figur, die seither durch verschiedene Musikmagazine und satirische Zeitungen geistert. Und sie hat mittlerweile Gesellschaft bekommen: „Lars, den Agenturdepp“ oder auch „Robert, das Schulkind“. Im Stuttgarter Verlag Cross Cult ist jetzt mit „Toni vom Kiosk“ eine neue Figur aus dem Lux-Kosmos erschienen – minimalistische Pop-Art mit einem sehr entspannten Blick auf die Welt und ihre Menschen.
Hörbuch Einnehmend: Frank Arnold liest „Kafka. Um sein Leben schreiben“ von Rüdiger Safranski
Viel ist über Franz Kafka und sein Leben, sein Werk, seine Beziehungen schon geschrieben worden – und wenn es leicht lesbar war, war es vor allem ausführlich. Der Autor und Philosoph Rüdiger Safranski hat nun einen naheliegenden, aber umso wirkungsvolleren Zugang zu Leben und Werk gefunden: Kafka und das Schreiben. Entstanden ist eine anregende Annäherung an den Autor, für Kenner und Anfänger gleichermaßen geeignet – und noch eingängiger, wenn man sie sich vom souveränen Frank Arnold vorlesen lässt.
Buchkritik Saša Stanišić – Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne
Saša Stanišić erzählt in seinem neuen Buch von Menschen, die sich die Frage nach den Alternativen zum eigenen Lebensentwurf stellen – und sich diversen kleinen Utopien verschreiben.
Zeitgenossen Stefan Schwarz: „Ich weiß wie man nicht verzweifelt.“
Stefan Schwarz ist einer der ganz wenigen wirklich komischen deutschen Autoren. Das hat der Autor und Journalist aus Leipzig zuletzt mit seinem witzigen wie zeitkritischen Roman „Da stimmt was nicht“ bewiesen. In seinem neuen Buch widmet er sich einem todernsten Thema: In „Bis ins Mark“ erzählt er, „Wie ich Krebs bekam und mein Leben aufräumte“. Mit großer Klarheit und seinem einzigartigen Humor. Darüber hinaus erzählt er im SWR Kultur Zeitgenossen-Gespräch auch von seinem Leben als Sohn eines Stasi-Generals nach dem Mauerfall und kommentiert den Wahnsinn unserer Zeit.
Buchkritik Hans-Gerd Koch – Kafkas Familie. Ein Fotoalbum
War Franz Kafka ein Familienmensch? Diesen Eindruck hat der lebenslange Junggeselle eher nicht erweckt. Der Eindruck trügt, wie Hans-Gerd Koch in seinem Fotoalbum „Kafkas Familie“ zeigt.
Eine Rezension von Julia Schröder